Beschreibung:
Unter Regenwurmhumus versteht man die Ausscheidung von speziellen Regenwürmern – den Kompostwürmern.
Der Wurm nimmt organische Reste und Mineralien auf, in seinem Darm werden die Nährstoffe unter eifriger Mithilfe zahlreicher Bodenorganismen pflanzenverfügbar aufgeschlüsselt und – zusammen mit Mineralstoffen – in sogenannten Ton-Humus-Komplexen gebunden.
Das Ergebnis ist ein Produkt, das nicht „scharf“ ist wie chemischer Dünger oder Kompost, da die Nährstoffe in Ton-Humus-Komplexen gebunden sind und erst von der Pflanze aufgebrochen werden müssen.
So wird Überdüngung praktisch unmöglich.
Regenwurmhumus hat ein ausgewogenes Nährstoffverhältnis, die Kombination von Enzymen, Huminsäuren und Mineralien ist einzigartig! Die enthaltenen Mikroorganismen bewirken eine nachhaltige Bodenverbesserung.
Aufgaben:
- Er liefert Nahrung für die Pflanzen.
- Er ernährt das Bodenbeleben und unterstützt den Gärtner dadurch bei der Schädlingsabwehr und hält die Pflanzen gesund.
- Er verbessert die Bodenstruktur: schwere Böden werden durchlässiger, sandige Böden bindiger.
Anwendung:
Zuerst die gute Nachricht: Mit Regenwurmhumus wird Überdüngen praktisch unmöglich. Die Pflanzen gedeihen auch in reinem Regenwurmhumus hervorragend. Es empfiehlt sich aus zwei Gründen dennoch nicht: Erstens ist es nicht notwendig und Verschwendung einer wertvollen Ressource. Zweitens bilden die Pflanzen weniger Wurzeln aus, wenn sie in reinem Wurmhumus sitzen. Dadurch sind sie anfälliger für Wind uns zu heftiges Gießen, ausserdem weniger widerstandsfähig.
Vor der Aussaat:
Das Saatgut, die Zwiebel oder Kartoffel werden vor der Aussaat für 24 Stunden in Wurmtee gelegt. Dadurch steigt die Keimrate, die Pflänzchen keimen schneller und sind robuster.
Bei der Vorbereitung der Beete wird 1 Liter Wurmhumus je m² aufgebracht und in die obere Bodenschicht eingearbeitet. Am besten mit einer Grabgabel.
Als Erde für Blumenkisten etc. nimmt man 85% Erde und 15% Regenwurmhumus. Bei stark zehrenden Pflanzen kann man den Wurmhumusanteil auf bis zu 30% erhöhen.
Gemüse:
Bevor die Setzlinge ins Beet gesetzt werden, wird der Wurmhumus in die Pflanzrille/ins Pflanzloch gestreut.
Tomaten ca. 100 ml/Pflanze; Paprika ca. 50 ml/Pflanze; Gurken ca. 200 ml/Pflanze; Kartoffeln ca. 100-150 ml/Pflanze;
Während des Wachstums der Pflanzen wird 2 bis 3 mal nachgedüngt. Entweder mit Wurmhumus, der leicht in die obere Bodenschicht eingearbeitet wird oder mit Wurmtee, mit dem die Pflanze gegossen wird. Wurmtee eignet sich auch zur Blattdüngung.
Erdbeeren:
200-250 ml Wurmhumus pro Laufmeter Bepflanzung in die Pflanzrille geben.
Während des Wachstums 2 bis 3 mal nachdüngen (ca. 100 ml Wurmhumus je Pflanze).
Bäume und Sträucher:
Bei der Pflanzung: Der Wurmhumus wird direkt ins Pflanzloch gegeben. Bäume: 2-4 Liter; Sträucher: 1-2 Liter;
Nachdüngen: Beim Nachdüngen wird Regenwurmhumus im gesamten Wurzelbereich (der ist in der Regel so groß wie die Krone) verteilt und leicht eingearbeitet. Je nach größe der Pflanze zwischen 0,5 und 1,5 Liter im Frühjahr und im Herbst.
Blumen:
Topfpflanzen: 1 Esslöffel Regenwurmhumus je Liter Erde pro Monat oberflächlich aufstreuen, wenn möglichleicht einarbeiten.
Im Garten: Beim Anpflanzen werden 50-100 ml Wurmhumus pro Pflanze ins Pflanzloch gegeben, mit Erde bedeckt und bewässert. Im Bedarfsfall wird mit 50-100 ml pro Pflanze nachgedüngt.
Rasen:
Vor dem Säen: 150-200 ml/m² in die obere Bodenschicht einarbeiten. Anschließend den Rasen ausbringen.
Nachdüngen: 50-150 ml/m² nach dem Mähen verteilen und reichlich wässern.
Bodenrekultivierung:
3 Liter Regenwurmhumus/m² werden in die obere Bodenschicht eingearbeitet. Dadurch erhöht sich die Wasserspeicherfähigkeit, überschüssiges Wasser kann besser abfließen, Nährstoffe, Huminstoffe und Mikroorganismen werden eingebracht.
Hydrokultur:
Je Liter Wasser etwa einen Teelöffel Wurmhumus zufügen.
Aquarium:
Einmal wöchentlich ca. einen Teelöffel Wurmhumus/100 Liter Wasser bzw. 3 ml Wurmtee/100 Liter Wasser. Auch wenn man meinen sollte, Aquarienpflanzen werden durch die Fische (bzw. deren Ausscheidungen) automatisch gedüngt, wachsen diese besser, wenn mit Wurmhumus oder Wurmtee zugedüngt wird. Der Grund ist, dass in Aquarien oft ein Mangel an Mineralstoffen und Spurenelementen herrscht. Bereits kurze Zeit nach der Zugabe von Wurmhumus lässt sich beobachten, wie sich das Pflanzenwachstum beschleunigt. Allerdings gilt besonders in Aquarien: weniger ist mehr! Denn durch zuviel Düngung wird auch das Algenwachstum angeregt.
Wer frischen Wurmhumus zur Verfügung hat, sollte ihn seinen Fischen als Leckerbissen gönnen. Die Fische holen sich die Organismen aus dem Wurmhumus, wenn sie fertig sind, ist scheinbar kaum etwas übrig.
Terrarium:
Es besteht kein Unterschied zwischen Düngung in Terrarien und Düngung in Blumentöpfen. Die empfindliche Haut der tierischen Bewohner wird durch Wurmhumus nicht angegriffen! (siehe Kressetest)
3 mm Siebung – Betriebsmittel für die biologische Landwirtschaft in Österreich gemäß VO (EG) 834/2007 idgF